Spandauer Volksblatt (19.07.2000)


Drachenboote auf Elefantenjagd

Anti-Drogen-Verein feierte an der Havel 25-jähriges Bestehen

Mit einem Drachenbootrennen um den Elefanten-Cup feierte der Anti-Drogen-Verein Berlin-Brandenburg an der Havel in Alt-Gatow sein 25-jähriges Bestehen. Spandau wurde gewählt, weil der Verein im Krankenhaus Havelhöhe gegründet worden war. Inzwischen hat er acht Einrichtungen und 100 Mitarbeiter. 170 Drogenkranke werden stationär betreut und viele der etwa 10 000 Drogenkranken in Berlin holen sich Hilfe.


In Spandau unterhält der ADV eine Nachsorgeeinrichtung und eine Wohngemeinschaft mit neun Plätzen an der Wustermarker Straße.

Und er bietet mehrere Gemeinschaften als Betreutes Wohnen, unter anderem ein Keramikstudio für Beschäftigungsmaßnahmen, eine Tischlerei in der Zossener Straße, in der junge Leute ausgebildet werden, die Werkstatt "KLEIN-HOLZ" mit Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, die Suchtberatungsstelle T.A.G. ALLE Einrichtungen müssen sich kostendeckend selbst finanzieren. Die meisten Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig.

Mit dem ersten Drachenbootrennen in Gatow wollte der Verein unter dem Motto "Freizeit und Vergnügen" auf sich aufmerksam machen und sein Jubiläum auf eine ungewöhnliche Weise am Gründungsort feiern.

22 Mannschaften traten im Kampf um den Elefanten-Cup 2000, den begehrten neuen Wanderpokal, gegeneinander an. Auf der bekannten Havel-Regattastrecke vor dem Wassersportheim Gatow hatten je zwei Boote gegeneinander anzutreten.

Jedes Boot war mit 18 Ruderern, einem Trommler und einem Steuermann besetzt. Die Boote hat der Märkische Sozialverein zur Verfügung gestellt. Es galt, zwei Durchgänge auf der 250-Meter-Strecke in Bestzeit zu rudern. Mit der Bestzeit von 1:03,41 Minuten holten sich die "Briese-Piraten" vom ADV-Briese Sieg und Pokal. Zweite wurde die Mannschaft vom ADV-F42 mit 1:04,00 Minuten und Dritte die Ruderer vom ADV-Nachsorge mit 1:04,09 Minuten.

"Gewonnen haben aber eigentlich alle", meinte der Geschäftsführer. Und alle wollen das nächste Mal wieder mitmachen. Auch die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Es wurde Unterhaltung für Kinder und Erwachsene geboten und die gastronomischen Zweckbetriebe "Roter und Weisser Elefant" aus Charlottenburg und Wilmersdorf sorgten gut für das leibliche Wohl. ri




Berliner Morgenpost (18.07.2000)


"Briese Piraten" erobern die Havel

Anti-Drogen-Verein feiert 25. Geburtstag mit einem Drachenbootrennen


Gefährlich haben die Seeräuber mit ihren roten Schärpen und schwarzen Kopftüchern ausgesehen. Fehlten nur noch Augenklappen. So gekleidet gingen die 21 "Briese Piraten" beim ersten Drachenbootrennen des Anti-Drogen-Vereins (ADV) auf dem Gelände des Wassersportheims Gatow an der Straße Alt-Gatow 5 - 7 in den Wettkampf. Mit den Schlachtrufen: "Zicke zacke, zicke zacke, hoi, hoi hoi" und "Seid ihr ein Siegerteam? Jaaaa", lehrten sie die anderen 21 Teams das Fürchten. Die "Briese Piraten" haben den Siegerpokal Elefantencup 2000 des ADV gewonnen.

In einer Zeit von insgesamt zwei Minuten und 8,73 Sekunden in zwei Durchläufen bewiesen die ehemals Drogenabhängigen der ADV-Einrichtung in Birkenwerder: Sie sind die Herrscher der 250 Meter langen Wettkampf-Strecke auf der Havel. Mit einem Abstand von 1,4 Sekunden verwiesen sie das ADV-Team "F 42" auf Platz zwei. Die Mannschaft der ADV-Nachsorge paddelte mit 5,07 Sekunden Abstand zum Sieger auf den dritten Rang.

In einem Durchlauf fuhren die "Briese Piraten" mit einer Minute und 3,41 Sekunden auch die beste Zeit des Rennens. "Das Wichtigste ist nicht Kraft, sondern Disziplin und Taktgefühl", sagte Trommlerin Jessica Asmus (21) nach dem Sieg.

Ein blaues Wunder erlebte das ADV-Verwaltungsteam "Blue Wonder". Es belegte den letzten Platz. ADV-Geschäftsführer Gerhard Schmidt-Burda nahm es gelassen: "Als Gastgeber lässt man den anderen Mannschaften den Vortritt." Eigentlich sollte der Elefantencup ein einmaliger Wettbewerb anlässlich des 25. Geburtstages des Anti-Drogen-Vereins sein. "Aber das Rennen kam sehr gut an. Wir werden es im nächsten Jahr wiederholen." es